Nocturne
Mit der Veränderung des Lichts verändern sich die Dinge.
Eine Gardine wird zu einem Gespenst, Kolleg*innen zu Freund*innen, der Austausch von Wissen zu gemeinsamem Denken.
Nocturne ist der Zustand des Nächtlichen. Nächtliches Denken, nächtliches Schreiben, nächtliches Diskutieren, nächtliches Proben, nächtliches Zusammensitzen, nächtliches Feiern, nächtliches Pläneschmieden, nächtliche Potentialität. Nächtlich ist für uns mehr als nur eine Tageszeit. Es ist eine Gegebenheit, oder Diesheit, etwas das all unser Handeln verändert. In der Nacht verändert sich alles, was wir bereits am Tage begonnen haben.
Als Plattform soll Nocturne einen Raum bzw. eine Zeit für all jene Praktiken bieten, die in den Zwischenräumen und -zeiten der Institutionen entstehen. Eine Zeit, in der die Produktion und Vermittlung von Wissen zur kollektiven Praxis werden, in der Techniken des Lehrens zu experimentellen Verfahren werden und in der Kunst und Wissenschaft nicht in Austausch treten, sondern bereits gemeinsam begonnen haben anders zu arbeiten.
Wir haben Nocturne als einen Ort für Projekte der experimentellen Wissensproduktion und -vermittlung gegründet. Anstoß und Anliegen dieses Unterfangens war und ist das Bedürfnis andere Formate, Techniken zur Produktion, Vermittlung und Distribution von Wissen zu stärken. Seit Langem sind in Gesprächen mit Kolleg*innen und Freund*innen immer wieder die Probleme der Universität- und Verlagslandschaft sowie des Kunstbetriebs Thema gewesen. Diese Klagen gingen dabei jedoch nicht selten mit zahlreichen Ideen einher, wie wissenschaftliche und künstlerischen Praktiken anders zusammenkommen können oder bereits schon seit langem in Seminaren, Lesegruppen, Proben oder im Studio anders praktiziert werden. Nocturne ist nun der Versuch diesen alternativen Praktiken eine Plattform zu bieten, sie zu verbreiten und zu stärken. Wie das in Zukunft aussehen wird ist auch für uns noch offen. Begonnen haben wir mit einem spekulativen Handbuch.