Im Rahmen eines Lehrentwicklungsprojekts zur Theorie und Praxis des Selfpublishings, das ich im Sommersemester 2022 an der Ruhr-Universität Bochum unterrichtet habe, sind eine Reihe experimenteller Selfpublishing-Projekte entstanden. Auf die Frage »How to Selfpublish in Student Writing?« suchten die Seminarteilnehmer:innen Antworten, indem sie die theoretische und exemplarische Annäherung an das Thema Selfpublishing durch praktische Projekte überprüften.



How to

SELFPUBLISH

Verlasse moodle und co und gehe mit den Studierenden 
in die Welt des Micropublishings

Werde Self-publisher:in!

Was gewinnst du, wenn du von der Lesenden zur 
Schreibenden und Publizierenden wirst? Überlegt zusammen, welche Textsorten ihr produzieren wollt: Instapoesie oder Kurzprosa, Laienrezensionen oder Essays, Podcasts oder Kurzvideos. Nehmt euch die Freiheit, literarischen oder literaturkritischen Content zu produzieren.

Welche Plattformen bieten sich dafür an? Und auf welcher Plattform wollt ihr eure Projekte 
sammeln und kommunizieren? Welche technischen Tools benötigst du dazu?

Hol dir Rat – 
lese Ratgeberliteratur!

Wie baust du eine Verbindung zu deinem Publikum auf? Wie inszenierst du dich selbst und deinen Text? Denk daran: #trendingistrending.

Werde Bookfluencer:in. Hol das analoge Buch in den digitalen Raum!

Romantisiere es!

Thematisiere Bookfluencing kritisch – wie werden Bücher inszeniert, wie hilft das dem Buchmarkt und Amazon? 
Was sind typische Inszenierungsmerkmale?
Werde Laienkritiker:in. Kritisiere – aber bitte immer positiv! Fühl dich ein. Bewerte!

Studiert praktisch, wie Vergemeinschaftung in 
Fancommunities stattfindet. Was sind die Formate, mit denen Autor:innen und Leser:innen sich als Gemeinschaft von Selfpublisher:innen identifizieren können? Welche Rolle spielen Affirmation und eine positive 
Feedbackkultur? Wähle Hashtags! Like!

Diskutiert, wie im Schreiben auch kritische Bezugnahme auf vorhandene Formate möglich ist.

Richte das Seminar so ein, dass genug Möglichkeiten zum Schreiben existieren. Sprecht, recorded, schreibt zusammen! Veranschaulicht, demonstriert! Montiert, kuratiert!

Organisiere Feedbackrunden oder Feedbackpat:innenschaften zu den Texten.

Verständigt euch im Prozess der Produktion und 
Publikation über Techniken, Herausforderungen, 
Probleme und Lösungen.

Überlegt, was sich für Lerneffekte über Plattformen 
und ihre Ästhetiken durch die eigenen Publikationserfahrungen eingestellt haben.

Reflektiert, wie die Plattformen ›an den Texten/Produkten mitgeschrieben haben‹.

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Selfpublishing – das Seminar

Im Rahmen eines Lehrentwicklungsprojekts zur Theorie und Praxis des Selfpublishings, das ich im Sommersemester 2022 an der Ruhr-Universität Bochum unterrichtet habe, Unterstützt wurde das Seminar finanziell und beratend durch das an der Philosophischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum angesiedelte Förderprogramm Digitales Lernen in der Philologie (DigiPhil), das kompetitiv vergeben wurde und von 2021 bis 2023 interne Projekte der Ruhr-Universität Bochum zur Entwicklung der digitalen Hochschullehre unterstützte. ↙ sind eine Reihe experimenteller Selfpublishing-Projekte entstanden. Auf die Frage »How to Selfpublish in Student Writing?« suchten die Seminarteilnehmer:innen Antworten, indem sie die theoretische und exemplarische Annäherung an das Thema Selfpublishing durch praktische Projekte überprüften. Es entstanden Selbstpublikate, die nicht nur die im Seminar erarbeiteten Erkenntnisse über die institutionellen und infrastrukturellen Bedingungen des Selfpublishings und seine Geschichte verarbeiteten, sondern dem theoretisch erworbenen Wissen ein praktisches Anwendungswissen hinzufügten, das in abschließenden Essays wiederum reflektiert wurde. Da die studentischen Projekte experimentell und auf Selbstbeobachtung angelegt waren, dienten sie nicht allein der Sicherung von Ergebnissen. Sie stellten, wie am Ende dieses Artikels noch einmal eingehender diskutiert wird, eine Form des forschenden Lernens dar, das eigene Ergebnisse produzierte. Die damit verbundene Entscheidung, sowohl wissenschaftliche als auch künstlerische Selbstpublikationen exemplarisch zu diskutieren und sie für die praktischen Studien zu adaptieren, entsprang der Annahme, dass ästhetische und epistemische Praktiken in einer von digitalen Infrastrukturen geprägten Wissensgesellschaft aufs engste miteinander verschränkt sind.

Durch ihre Publikationen auf Selfpublishing-Plattformen wie Wattpad, Fanfiction, Quotev, Fictionpress, auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Bookstagram oder auf Social-Reading-Plattformen wie Lovelybooks und Goodreads erforschten die Seminarteilnehmer:innen, welche Fähigkeiten – im Sinne einer Digital Literacy –
für das Selbstpublizieren notwendig sind. Sichtbar wurde dabei auch, welche Implikationen das Publikationsformat für die Konzeption, den Schreib- und den Zirkulationsprozess hat. Unabhängig davon, ob sich die Studierenden für ein literarisches oder ein literaturkritisches Genre entschieden hatten, waren sie über die Komplexität der notwendigen Schritte und Skills überrascht. Zugleich zeigten sie sich von der Möglichkeit fasziniert, sich die Techniken des Selbstpublizierens mithilfe vielfach verfügbarer Anleitungen und eigenem Engagement anzueignen. Neben Schreibkompetenzen und der Erschließung von Plattformfunktionen erforderte dies die Auseinandersetzung mit technischen und kuratorischen Tätigkeiten, womit es erhebliche Zeitressourcen band. Das Spektrum der Aufgaben reichte von Inszenierung und Aufnahmetechnik über Bild-, Ton- oder Videobearbeitung, Skalierung und Zuschnitt, Montage und Quadrierung, Festlegung von Schrifttypen und Rahmung bis hin zu Bildbeschreibung, der Auswahl von Hastags und Markierungen, Quellenangaben, Kreditierungen und Angaben zum Kontext etc. Durch ihre eigene Praxis erkannten und reflektierten die Studierenden zentrale Funktionselemente des im weiten Sinne von Content Creation verstandenen Selfpublishings, die ich im Folgenden exemplarisch diskutieren und drei wesentlichen Aspekten unterordnen möchte. Erstens der Bedeutung des Ratgeber- und Handbuchwissens für das Selfpublishing, zweitens den experimentellen Kulturen des Selfpublishings und drittens der Rolle des sozialen Lesens und Schreibens innerhalb des Selfpublishingsegments.

1. How To Selfpublish?

Did you ever try to bookstagram?

No? It can be pretty fun.

Let me tell you how it’s done.

So lauten die ersten Zeilen des Bookstagram-Gedichts von Stefanie C. M. Link, einer selfpublishingerfahrenen Seminarteilnehmerin, die das »How-to-Selfpublish«-Format aufnimmt und es literarisiert, um seine zentrale Bedeutung für das Selfpublishing zu reflektieren. How to’s ermöglichen es ganz normalen Menschen sehr niedrigschwellig, selbst zur Independent Autor:in zu werden. Das Emanzipationsversprechen des Selfpublishings, demzufolge alle Lesenden mittels digitaler Publikationsplattformen auch Schreibende werden können, setzt die Vermittlung durch Handbücher und online-Anleitungen im Do-it-Yourself-Stil voraus (vgl. Linseisen/Walzer 2024). Die Autorin nutzt die Literarisierung des Handbuchformats also einerseits, um zu zeigen, dass das Ratgeberwissen im Selfpublishingsegment omnipräsent ist, weil es die Techniken des Publizierens für alle zugänglich macht, Modelle liefert und Handlungsspielräume eröffnet wie es auch in diesem spekulativen Handbuch der Fall sein soll. Andererseits stellt Link mit ihrem Gedicht die notwendige Orientierung von Selfpublisher:innen an den Formatvorgaben der jeweiligen Plattform, die Strategien performativer Inszenierung von Büchern auf Bookstagram oder Instagram aus. Demonstriert wird damit, wie die instapoetische Schreibweise von den Präferenzen und Maßstäben der digitalen Plattform Instagram geprägt ist, die durch Funktionen und algorithmische Verfahren implementiert und für die Autor:innen wirksam sind (vgl. Penke 2022). In einem Carouselpost entwickelt sich das Instagram-Gedicht von Link in fünf aufeinanderfolgenden Foto-Text-Collagen, die der von Instagram präferierten Visualität und Kürze der Form entsprechen. Schritt für Schritt wird die Inszenierung der Bücher fotographisch reenacted und mithilfe von Versen und der Postbeschreibung kommentiert.

Zur Abbildung eines Shelfies – dem Stilleben eines Bücher-regals oder -stapels (hier bestehend aus Hardcovern, teils mit Goldschnitt), das der Identifizierung der Autor:in als Buchliebhaber:in dient (vgl. Schneider 2018) – wird das Verhältnis von Selbstinszenierung und Buchinszenierung adressiert, wenn es heißt:

Place a book in front of your cam.

Or maybe first take a #shelfie

If you’re to shy to post (book in hand) a selfie.

Der folgende Post zeigt dasselbe Shelfie – wie bei Bookstagram üblich mit ›hyggeliger‹ Gemütlichkeit – mit Trockenblumen dekoriert, während der Vers über die technischen Möglichkeiten und ästhetischen Maßgaben der Buchinszenierung spricht. und die Fans als Adressat:innen der je spezifischen Inszenierungsstrategie benennt.

Don’t like it natural, then add a filter.

Decorate as well, but not too off-kilter.

It should look aesthetic, also cozy and good.

So your fans will praise you for how well you staged the book.

Es folgen die letzten beiden Posts mit dem aufwändig gestalteten Buchcover der von Sija Hong illustrierten und bei Chronicle Books veröffentlichten Serie Monstrous Tales, das wie in den vorigen Posts stimmungsvoll in Szene gesetzt ist. In Versform wird die zentrale Bedeutung des Coverlooks und der überbordende und affizierte, auf Involvierung und Affekt zielende Sprachgestus der Kommentare von Bookstagrammer:innen mit den Worten parodiert:

And oh, what a cute front cover, look!

Then maybe add a few lines about

How after reading this book, you’re still on the 9th cloud

Or if you didn’t yet make the read

Tell them how badly you feel the need,

Because look, it’s been a tbr ↗ »tbr« steht für »to be read«, deutsch auch SuB genannt, »Stabel ungelesener Bücher«. for ages ↙

Waiting to tell you the story of its pages.

Im letzten Vers wird dann die Verschlagwortung mittels Hasthags und ihre Bedeutung für die Zirkulation und den daraus resultierenden Erfolg von Bookstagrammer:innen diskutiert:

You’ll only need hashtags to finish your post.

Choose whatever bookish tag you like most.

Youre love of books thus is visualized and will be liked

By at least some people if you did it right.

In der mitlaufenden Kommentarleiste zu den fünf aufeinanderfolgenden Posts wird die in den Bookstaversen angesprochene Logik der Adressierung noch einmal performativ ausgestellt, wenn es heißt:

Hi #bookies ! I wrote a #poem and it’s about #bookstagram. Swipe through the carousel to read. Last pic: poem in full length.

I hope you’ll like it :) & sharing would be greatly appreciated.

Thanks for reading!

Die direkte Ansprache der Leser:innen, der Einsatz von Hashtags und Emojis werden ironisch überzeichnet und, wie am Ende des Gedichts beschrieben, als Gesten der Vergemeinschaftung der Buchliebhaber:innen und der Resonanzsteigerung sichtbar. Hasthags werden aneinandergereiht. Sie markieren die zentralen Kontexte und Communities, die für die Entstehung des Gedichts bedeutend sind, öffnen gemeinsame Räume und erweitern somit den Kreis der Rezipient:innen. Die Aufzählung reicht von #howtobookstagram #bookstaphotography #long-ish #instapoetry #bookstapoetry #bookisch #tbr über Hashtags für monstrous tales #monstroustales #sijahongart #chroniclebooks #folktales #bookcoverart #hardcoverbook bis zum universitären Rahmen, der mit den Hashtags #ruhrunibochum #rub #rubgermanistik #digitalerselbstverlag« notiert ist. Es folgt die Offenlegung der Quellen sowie die obligatorische Kreditierung und Anerkennung der Entstehungskontexte. Denn der ritualisierte Dank ist zentral, um durch Anerkennung Affekt zu erzeugen und positive Rückmeldungen zu erhalten (vgl. Walzer 2023b). Denn Aktivität der Leser:innen wird, wie auch in den folgenden Projekten deutlich wird, von Seiten der Plattform mit Empfehlungen und Rankings belohnt, beschleunigt also den Popularisierungseffekt (vgl. Gillespie 2017).

Reichweite kann, so geht aus diesem Gedicht hervor, erreichen, wer das Wissen über Formate, Genres, habituelle Konventionen und Kommentarfunktionen hat, welches die Adressierung spezifischer Publika ermöglicht, Resonanz erzeugt und die Zirkulation des selbstpublizierten Gedichts steigert. Die Dramaturgie von »did you ever« über »let me tell you how its done« zu dem schließenden »will be liked/By at least some people if you did it right« weist darauf hin, dass nicht die Kreativität der Autor:in oder das besonders qualifizierte Wissen über Literatur über die Popularität eines Bookstagramposts entscheidet. Es sind vielmehr die sozio-technischen Skills der Inszenierung von Büchern, die für den Erfolg dieser neuen, auf Sozialen Medien und Selfpublishingplattformen ausgespielten Formen einer populären Literatur und Literaturkritik verantwortlich sind. Das Skill-Sharing mittels Ratgeberwissen einerseits und die Normalisierung von Formaten, Genres und kommunikativem Habitus andererseits sind zwei Aspekte des Selfpublishings, so macht Links Gedicht deutlich. Die inklusive und demokratisierende Praxis des Selfpublishings steht damit, wie in diesem Selfpublishingprojekt deutlich wird, in einem ambivalenten Verhältnis zu seiner normalisierenden Funktion.

2. Experimental Cultures of Selfpublishing

Experimentelle Kulturen des Selfpublishings sind, wie in mehreren studentischen Projekten aus dem Seminarkontext deutlich wurde, Effekte einer permanenten Adaption, mit der Selfpublisher:innen auf die Ranking- und Empfehlungsmechanismen der Publishingplattformen reagieren. Mediale Transformationsprozesse sind damit ebenso gemeint wie die Praktiken der narrativen, gestalterischen und publizistischen Anpassung an sich ständig wandelnde digitale Umwelten. Adaptieren bedeutet dabei im Sinne der »Adaption Theory« (Hutcheons 2006/2013) nicht die Reproduktion des Gleichen, sondern die kreative Umformatierung von Formen und Inhalten, die das Verhältnis der Autor:innen zur Plattform und zu den Leser:innen prägt. Länge und Serialisierung des Narrativs, seine Kombination mit Bild, Audio- oder Videosequenzen, die Taktung des Postings und die aktive Kommunikation mit den Leser:innen wurden in unserem Seminar zum Gegenstand studentischen Experimentierens mit den Möglichkeiten des Selfpublishings. Denn ob Selfpublisher:innen ein Publikum finden, ist äußerst abhängig von Maschinen, die die Leseaktivität interpretieren und auf der Grundlage dieser Aktivitätsanalysen Rankings und Empfehlungen vornehmen. Indem Algorithmen Neuheit und Aktivität prämieren, haben sie Einfluss auf die Sichtbarkeit, die Resonanz und den Erfolg des Textes. Aufgrund des von Plattformen betriebenen Blackboxings sind sie jedoch nur experimentell zugänglich (vgl. Laquintano 2016).

Bei den konzeptuellen Überlegungen der Studierenden spielte die Frage nach der Passung von Textform und Plattform eine wichtige Rolle. Eigene Motive mussten ebenso berücksichtigt werden wie die »Affordanzen der Medienplattformen« (Knorr 2022). Die im Seminar behandelten Beispiele wie Elfriede Jelineks Autorenhomepage, Rupi Kaurs Instapoesie, Stefanie Sargnagels Statusmeldungen auf Facebook, literarische Twitterbots oder Genreliteraturen wie Andy Weirs Serie The Martian
(2011) stellten mögliche Modelle dar, an denen sich Studierende orientierten. Aus dem Bereich der Literaturkritik und des wissenschaftlichen Publizierens inspirierten die gemeinsam diskutierten Wissenschaftsblogs, Podcast-Rezensionen, Peer-to-Peer-Reviews, Lehr-Experi-
mente auf Youtube oder Sarah-Mai Dangs Publikationsexperiment eine Reihe studentischer Projekte. In Anlehnung an Dang, die ihre Doktorarbeit in digitalen und nicht-digitalen Formaten publiziert und darüber auf ihrer Webpage oabooks ↗ https://www.oabooks.de/ ↙ reflektiert hat, veröffentlichte Sophie Heßmer ein und dieselbe Erzählung auf mehreren Selfpublishingplattformen. Ihr Ziel war es, die Vor- und Nachteile des Publizierens auf Wattpad, Quotev und Fictionpress zu untersuchen. Sie verfolgte zum einen die Frage, wie selbsterklärend, praktisch und damit zugänglich die jeweilige Plattform war (vgl. Gilbert 2024) und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gab. Während die Differenzierung nach Genreliteraturen (vgl. McGurl 2021) für alle Plattformen maßgeblich war, unterschieden sich die einzelnen Funktionen – etwa die Auslegung für Fanfiction oder das Quizzen auf Quotev – deutlich voneinander. Zum anderen zielte das Projekt darauf, die unterschiedlichen Publikumsreaktionen zu testen und zu diesem Zweck die auf der Plattform vorhandenen Metadaten auszulesen.

Um die Resonanz des Publikums ging es auch Hannah Dornseiff, die in ihrem Instagramprojekt systematisch Designs und Themen aber auch die Rhythmen der Veröffentlichung an die Aktivitätsdaten ihrer Leser:innen anpasste. Nachdem sie sich auf der Grundlage der Seminarlektüre die Merkmale und Elemente von Instapoesie erschlossen hatte – darunter die zentrale Bedeutung von Bildern und der Kürze des Textes, der Interaktion mit dem Publikum, des Englischen als lingua franca, die Nutzung von Hashtags, die fotographische Repräsentation analoger Medien, individualisierte Gestaltung und die Systematisierung des Designs (vgl. Penke 2022) –, variierte sie diese genrespezifischen Elemente für die Postings auf ihrem eigenen Instagram-Account. Über einen Zeitraum von zwei Wochen veröffentlichte sie im zweitägigen Abstand zur Mittagszeit oder abends ab siebzehn Uhr ihre Instaposts. Um die Interaktion mit dem Publikum zu stimulieren, veröffentlichte Dornseiff, wie in Selfpublishingratgebern angeraten, nicht nur regelmäßig, sondern auch in intensivierter Form. Gleichzeitig postete sie Stories und reagierte zügig auf die Kommentare der Leser:innen. Die Popularität der Autorin, die auch und gerade im Bereich des Selfpublishings vor allem quantitativ messbaren Zahlen folgt (vgl. Werber 2021) und in den Metadaten der Plattform dokumentiert ist, konnte dadurch deutlich gesteigert werden. Zwar waren die Followerzahlen während des zweiwöchigen Testzeitraums um nur 3,5 Prozent von hundertelf auf hundertsiebzehn gestiegen. Die Anzahl der erreichten Accounts hatte sich jedoch von hundert-sechs auf zweihundertfünfundachtzig fast verdreifacht, wobei die Beiträge zwischen einundzwanzig und siebenunddreißig Likes bekommen hatten. Ob primär das regelmäßige Posten mit einheitlichem Design, die Themenauswahl, die gewählten Hashtags oder die kommunikative Aktivität der Autorin für die Resonanzsteigerung zuständig waren, ließ sich nicht klar ausmachen.

Trotz oder gerade wegen der Unsicherheit darüber, welche Faktoren tatsächlich von den Algorithmen der Plattform belohnt werden und die Aktivität der Leser:innen steigern, sind experimentelle Publikationspraktiken der ›Status quo‹ des Selfpublishings. Ein ständiges Tüfteln und Versuchen, die permanente Innovation und Neuausrichtung der eigenen Schreib- und Publikationspraktiken ist der Effekt der digitalen Flüchtigkeit, welche in Spannung zur Kontinuität des analogen Drucks steht (vgl. Laquintano 2016: 94). Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die Aufmerksamkeit für Publikationsbedingungen und Trends, die Orientierung an vorbildlichen Mustern und deren Adaption. Der Pinsel-
strich von Rupi Kaurs Instapoesie, die sich durch eine Konstellation von Vers und Skizze auszeichnet, hat so viele Nachahmer gefunden, dass sie mit dem Genre der Instapoesie inzwischen beinahe synonym ist. Und auch im Bereich der selbstpublizierten Genreliteraturen von Fantasy bis Romance sind erfolgreiche Serien ihre Variation zum ›modus operandi‹ des Neuen geworden. Eine Publikation, die erfolgreich performt, kann zumindest vorläufig als produktives Modell gelten.

Wie eng die Adaption von Mustern dem experimentellen Gestus des Selfpublishings verbunden ist, wird auch in dem Projekt der Seminarteilnehmerin Maja Grüter deutlich. ↗ https://www.instagram.com/may_...; ↙ Unter dem Künstlernamen May Grüter hat sie für ihre digitale Lyriksammlung Genesis einen von der populären Sängerin Ariana Grande für ihr Album Sweetener angelegten Instagram-Account adaptiert. ↗ https://www.instagram.com/sweetener/ ↙
Anders als in der Instapoesie üblich, setzt Grüter in Anlehnung an Grande auf ihrem Account die Einzelbilder zu einer großflächigen Graphik zusammen.

Indem jede Instagram-Kachel den Ausschnitt eines großen Bildes darstellt, wird die instagrameigene Darstellungslogik, die Bild auf Bild folgen lässt, in eine Art Long Scroll verwandelt. Die Seite gleicht somit einem überdimensionierten Cover, das als Türhüter:in des dahinter liegenden Textes fungiert. Anders als bei Grande sind hinter den Bildkacheln nicht Audioausschnitte von Popsongs, sondern Verse abgelegt, die durch ein viereckiges Icon auf dem jeweiligen Post erkennbar und durch Klicks zugänglich sind. Bahnt das coverartige Bild den Einstieg ins Gedicht, so wird der Vers zum Element einer Serie. Gleichzeitig soll das Weiterklicken der einzelnen Slides Grüter zufolge eine digitale Mimikry des analogen Umblätterns darstellen. Eine dem analogen Buch entsprechende narrative Ordnung entsteht darüber hinaus, indem die einzelnen Instaverse in den Postbeschreibungen den drei Kapiteln »snakeskin«, »from heaven« und »the fall« zugeordnet werden, womit sie einer an die biblische Genesis angelehnten Dramaturgie folgen sollen. Dies verdeutlicht, dass die Adaption von Modellen über die Grenzen von Medien und Formaten hinweg entsteht. Das experimentieren und adaptieren von Designs, von Text- und Publikationsformaten lässt Hybride entstehen, in denen sich die Logiken der digitalen Plattform, beispielsweise ihre Ausrichtung auf Visualität, auf Kürze und Serialität mit den Maßgaben analoger Publikationen wie Kapitel- und Seitenfolge verschränken.

3. Kollektives Lesen und Publizieren

Dem kollektiven Lesen auf digitalen Plattformen wie Goodreads oder LovelyBooks kommt für die Zirkulation populärer Genreliteraturen eine zentrale Bedeutung zu (vgl. Knipp 2017). Für die Literatur von Selfpublisher:innen, die fortwährend in die Publikumskommunikation investieren müssen, um sich ein Publikum zu schaffen und aufrechtzuerhalten, gilt dies in gesteigertem Maße (vgl. Walzer 2023a). In der Kommunikation über Literatur nähern sich Autor:innen und Leser:innen einander an. Denn auf diesen Plattformen, die gleichsam als Showroom und Verkaufsfläche, als Ort einer neuen Literaturkritik und als digitaler Salon fungieren, werden Leser:innen zu Schreibenden und Publizierenden. Auf der Plattform LovelyBooks können sie Livestream-Lesungen, Interviews mit Autor:innen oder Rezensionen nicht nur verfolgen, sondern auch kommentieren oder selber Laienkritiken verfassen. Sie können sich über die Plattform in Leseclubs und -lounges zusammenfinden, in Leserunden über einzelne Bücher diskutieren oder an Lese-Challenges teilnehmen. Selbst die zunehmend professionalisierten Buchbesprechungen im Podcast- oder Videoformat werden häufig als Gespräche zwischen zwei bis vier Leser:innen eines Buches inszeniert. Trotz aller Professionalisierungstendenzen prägt die Laienkritik den Habitus des gemeinsamen Lesens und Schreibens auf digitalen Plattformen. Das Versprechen, statt professioneller Kritiker:innen könnten die Leser:innen miteinander ins Gespräch kommen und ihre Lektüreerfahrungen teilen, ist ausschlaggebend für die Bereitschaft der Lesecommunity, sich einzubringen und von Lesenden zu Schreibenden und Publizierenden zu werden. Eine auf dem Lesen basierende Literacy ist hier zu einer schreibbasierten Literacy geworden (vgl. Laquintano 2016: 34; Walzer 2023a).

In dem Literatur-Podcast von Isa-Maja Kötter und Catharina Catoir stand der gesellige Austausch über populäre Genreliteratur, über Trendings und Wertungsmechanismen im Mittelpunkt. »In unserem Podcast sprechen wir über Bücher im Hype und tauschen uns darüber aus, ob sie es wert sind, gelesen zu werden«, heißt es in der Beschreibung zum Podcast.

Bereits die Buchauswahl erfolgte aufgrund von Buchempfehlungen, die Kötter und Catoir bei ihren Leser:innen einholten. Mithilfe der allgemein zugänglichen Aufnahmetechnik des Handys und einfach zu verstehenden How-To-Anleitungen, konnten die Studierenden ihren Podcast ohne weiteres Equipment oder Studioräume einfach zuhause aufnehmen. Auf der kostenfreien Plattform Acast war es ihnen möglich, den Podcast sehr niedrigschwellig und, wie von der Website versprochen, »mit nur einem Klick« hochzuladen und ihn auf anderen Plattformen bspw. in den Instagram Stories zu teilen. Alltäglich gebrauchte Tools wie das Handy, einfache Anleitungen und selbsterklärende Funktionen der Plattform, die den komplexen Publikationsvorgang auf einen Klick verkürzen (vgl. Gilbert 2024), ermöglichen es also, sich das Publizieren als eine intermediale und kollektive Praxis zu erschließen.

Für den Seminarkontext weist die kollektive Praxis des Selbstpublizierens wie sie im Bereich des Social Reading als Laienkritik erscheint, eine vielversprechende Perspektive. Denn erstens knüpft das Social Reading unmittelbar an die Lebenswelt der Studierenden an und erzeugt damit ein besonderes Interesse. Die Überzeugung, etwas für das eigene Leben zu lernen, das sich sowohl in beruflichen als auch in privaten Zusammenhängen als nützlich erweisen und weiterführen ließe, war für viele Studierende zentral. Zweitens erweitert das Social Reading das Spektrum der Kommunikationsformate im Bereich der universitären Lehre. Seminardiskussionen lassen sich mit den Mitteln des Social Reading variieren und von einem geschlossenen Lernraum wie Moodle in eine offene Lernumwelt verschieben.

In einem Lehrentwicklungsseminar zum Social Reading im Sommersemester 2024, das als Weiterführung des Seminars zum Digitalen Selbstverlag ebenfalls von DigiPhil gefördert wurde, lautete die Frage daher, ob und wie das gemeinsame Lesen auf digitalen Plattformen die universitäre Lehre bereichern kann. Auf der Grundlage einer Auseinandersetzung mit der Geschichte des geselligen Lesens in einer vordigitalen Welt, die von den Salons, Kaffeehäusern und Buchclubs des 18. und 19. Jahrhunderts bis zu den Theorie-Lesegruppen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts reicht, wurde in diesem Seminar die Spezifik des Social Reading auf digitalen Plattformen, der daraus resultierenden Begriffe und Problemstellungen erschlossen. In einem mitlaufenden praktischen Teil ging es darum, proprietäre und nicht-proprietäre Social Reading-Plattformen zu erkunden und ihren Nutzen für den Seminarkontext zu testen. Dabei war es erstaunlich festzustellen, dass eine Reihe avancierter Social Reading Startups wie Sobooks, das Bücher durch einen social stream ergänzt oder Readmill, das mit einer interaktiven Leseoberfläche als App den synchronen Austausch über Texte ermöglichen soll, nur für kurze Zeit existierten. An die bis heute erfolgreichen Social Reading-Plattformen stellen sich Fragen wie: Ist es für das universitäre Lernen hinderlich, wenn die kompetitive Logik des Lesens in den Vordergrund gespielt wird, indem die Leseaktivitäten wie etwa auf LovelyBooks für alle Nutzer:innen sichtbar dokumentiert und Leser:innen als die ›meistbelesenen‹ oder ›aktivsten‹ Mitglieder gerankt werden? Lassen sich unkoordinierte Diskussionen, in denen die Beiträge nicht unmittelbar aufeinander bezogen sind oder sich in Seitenthemen verlieren, durch moderierende Eingriffe lenken? Wer moderiert wie? Und können die häufig von Empfindungs- und Meinungsäußerungen geprägten Beiträge in wissenschaftliche Diskussionen umgelenkt werden, in denen Kontexte geklärt, Begriffe erarbeitet und Fragestellungen verfolgt werden? Ist es sinnvoll, von Verlagen oder Buchläden gegründete digitale Lesekreise wie das DTV Lesekreisportal https://www.dtv.de/service/les... zu nutzen, Begleitmaterial für Diskussion über Bücher bereitzustellen?

Insgesamt demonstriert die Begeisterung der Studierenden für das Thema Selfpublishing und ihre Bereitschaft, einen überdurchschnittlich hohen Zeitaufwand für die praktischen Selfpublishingprojekte aufzuwenden, um es noch einmal zusammenzufassen, zweierlei: Zum einen motiviert das Lernen in offenen Umwelten die Studierenden deutlich stärker als es die Simulationen digitaler Umwelten tun, die Universitäten mit Plattformen wie Moodle zur Verfügung stellen. Zwar werden die Blogs und Wikis, die Journalbeiträge und Rezensionen auf Moodle als Erweiterung der Seminardiskussion und sinnvolle Tools der Vor- und Nachbereitung angenommen. Viele Studierende empfinden sie aber aufgrund ihres abgeschlossenen Charakters als eine Art Beschäftigungstherapie. Sobald die Studierenden jedoch die Möglichkeit haben, sich innerhalb digitaler Öffentlichkeiten mit ihren Selbstpublikationen – seien es Rezensionen, Podcasts, Gedichte über eine neue Lesekultur o. a. – zu Wort zu melden und Publika zu adressieren, die über den Seminarkontext hinausgehen, können sie eine neue Schreib- und Lesekultur nicht nur diskutieren, sondern auch erproben und Wirksamkeit anders erleben. Techniken zu erlernen, die aufgrund der allgemeinen Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen und des Vorhandenseins zahlloser Handapparate und -bücher möglich ist, wird als Akt der Selbstermächtigung und Artikulation wahrgenommen.

Dies führt unmittelbar auf den zweiten Punkt. Die literatur-, buch- und medienwissenschaftliche Analyse profitiert von einem Ansatz, der Gegenwartsliteratur als Literatur innerhalb vielfältiger medialer Vermittlungen nicht nur reflektiert, sondern im Modus des forschenden Lernens, des »pragmatischen Experimentierens« oder »Studierens« (Bee/Egert 2020: 7, 10) verfährt. So zentral historische Kontextualisierungen und theoretische Zuspitzungen im Vorfeld oder begleitend sind, so fruchtbar ist es, die analytisch erworbenen Ansätze und Modelle im Feld zu testen und dadurch mehr über das Verhältnis von Literatur und Literaturbetrieb, alten und neuen Intermediären, Autor:innenschaft und Lesepublikum im Zeitalter von Amazon zu erfahren.

Literatur

Bee, Julia/Egert, Gerko (2020): 
»Experimente lernen, Techniken tauschen. Zur Einführung«, in: dies. (Hg.): Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch, Berlin/Bochum: nocturne, S. 7–29.

Gilbert, Annette (2024): 

»›Confirm and Publish‹. Print-on-Demand-Plattformpublikationen als Druckwerke in potentialis«, in: Elisa Linseisen, Dorothea Walzer (Hg.): Banales Publizieren. Praktiken, Verfahren und Episteme des Selfpublishings, Lüneburg: meson press (im Erscheinen).

Gillespie, Tarleton (2017):

»#trendingistrending. Wenn Algorithmen zu Kultur werden«, in: Robert Seyfert, Jonathan Roberge (Hg.): Algorithmuskulturen. Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit, Bielefeld: transcript, S. 75-106.

Hutcheons, Linda (2006/2013):

A Theory of Adaptation, 
London: Routledge.

Knipp, Raphaela (2017):

»Gemeinsam lesen. Zur Kollektivität des Lesens in analogen und digitalen Kontexten (LovelyBooks)«, in: Sebastian Böck, Julian Ingelmann, Kai Matuskiewicz, Friederike Schruhl (Hg.): Lesen X.0. Rezeptionsprozesse in der digitalen Gegenwart, Göttingen: V & R, S. 171–190.

Knorr, Charlotte (2022):

Soziale Affordanzen der Thematisierung auf Medienplattformen:
Vom Kennen über das Können zum Wollen bei der Setzung und Gestaltung von Themen, Wiesbaden: Springer.

Laquintano, Tim (2016):

Mass Authorship and the Rise of Self-Publishing, Iowa: University of Iowa Press.

Linseisen, Elisa/Walzer, Dorothea (2024):
»Banales Publizieren. Eine Einführung«, in: Banales Publizieren. Praktiken, Verfahren und Episteme des Selfpublishings. Eine Einführung, Lüneburg: meson press (im Erscheinen).

McGurl, Mark (2021): 

Everything and Less. The Novel in the Age of Amazon, New York/London: Verso Books.

Penke, Niels (2022):

Digitale Bild-Texte. Berlin, Heidelberg: Metzler.

Schneider, Ute (2018):

»Bücher zeigen und Leseatmosphären inszenieren – vom Habitus enthusiastischer Leserinnen und Leser«, in: Steffen Martus, Carlos Spoerhase (Hg.): Gelesene Literatur. Populäre Lektüre im Medienwandel (Text und Kritik Sonderband), S. 111–120.

Walzer, Dorothea (2023a): 

»Ubiquitäres Publizieren. Zur Theorie und Geschichte des Selbstveröffentlichens«, in: Schwerpunktheft Literatur in Vermittlung, Journal of Literary Theory, 17/1, S. 11–37.

Walzer, Dorothea (2023b): 

»Self(ie)-Publishing. Rupi Kaurs Instapoesie als hybrides Publikationsmodell«, Zeitschrift für deutsche Philologie 142/2, S. 259-284.

Werber, Niels (2021):

»Popularität und Populismus«, in: Elke Dubbels/Jürgen Fohrmann/Andrea Schütte (Hg.): Polemische Öffentlichkeiten. Zur Geschichte und Gegenwart von 
Meinungskämpfen in Literatur, Medien und Politik. Bielefeld: Transcript Verlag, S. 185-203.Tatu Hey, Lisa/Ituen, Imeh (2021): 
Der Elefant im Raum, Umweltrassismus in Deutschland. Studien, Leerstellen und ihre Relevanz für Klima- und Umweltgerechtigkeit, Heinrich Böll Stiftung,
https://www.boell.de/de/2021/1....

Trzeciak, Miriam Friz (2020):

»Multidirektionale Formen des Erinnerns und Vergessens.
Das Beispiel einer postkolonialen und postsozialistischen Stadtführung«,
in: Gesellschaft – 
Individuum – Sozialisation (GISo).

Zeitschrift für Sozialisationsforschung, 1 (2).

Uekötter, Frank (2014): 

Ökologische Erinnerungsorte, 
Göttingen: V&R.

van der Heyden, Ulrich/ 
Zeller, Joachim (Hg.) (2008):

Kolonialismus hierzulande, 
eine Spurensuche in Deutschland, 
Sutton: Erfurt.

Walzer, Dorothea (2024):

»How to Self-publish in Student-Writing?
Selbstpublizieren im Theorie-Praxistest«, in: Experimente lernen, Techniken 
tauschen.
Ein spekulatives Handbuch no 2,
Berlin/Bochum: nocturne, im Erscheinen.

Wappelhorst, Annika (2022):

Forging New Narrative Step by Step.

Postcolonial and Decolonial City 
Walking Tours in Germany,
Masterarbeit 
Universität Jönköping.

Waporidis, Xenia (2024):

»Flinta Mobilität in Siegen«, in: 
Decarbonize Siegen Blog, im Erscheinen.

Streule, Monika/ Wildner, Kathrin (2022):
»Gemeinsam Karten lesen – kollektive Wissensproduktion in der Stadt-forschung« in: Dammann/Michel (Hg.), Handbuch Kritisches Kartieren, 
Bielefeld: transcript, 125–138.

Zimmerer, Jürgen (Hg.) (2013): 

Kein Platz an der Sonne. Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte, 

Bundeszentrale für Politische Bildung: Berlin.

Zwischenraum Kollektiv (Hg.) (2017):
Decolonize the City! Zur Kolonialität 
der Stadt.
Gespräche, Aushandlungen, Perspektiven, Münster: Unrast Verlag.